009 | Die Geschichte des Bibers in Kitzingen
Einst besiedelte der Biber über 15 Millionen Jahre nahezu ganz Europa, bis ihn der Mensch bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts großflächig ausrottete.
Zum Verhängnis wurde ihm sein warmes Fell, sein wohlschmeckendes Fleisch und sein Drüsensekret „Bibergeil“, das als Allheilmittel galt. Sogar in der Fastenzeit aßen einfallsreiche Mönche das Fleisch der Biber, denn „Fisch“ durfte ja gegessen werden.
Seit der Tötung des letzten bayerischen Bibers im Jahr 1867 war der Biber rund 100 Jahre lang aus Bayern verschwunden. Im Jahr 1966 gelang es dem Bund Naturschutz über Schutz- und Wiederansiedelungsprojekte den Biber wieder heimisch zu machen. Seither ist er im Vormarsch. Seinen Weg zurück nach Franken fand er über die Flüsse Inn, Donau und Altmühl. Einige Biber wanderten auch über Hessen ein.
Im Jahr 2022 lebten im Landkreis Kitzingen ca. 200 bis 250 Biber. Fünf Reviere lagen allein auf dem Gebiet der Stadt Kitzingen.
Die ersten Biber am Bimbach wurden im Jahr 2012 gesichtet. Etwa seit dem Jahr 2018 erschaffen die Biber am Rödelbach eine Naturlandschaft mit einer Artenvielfalt, die im ganzen Landkreis von der Größe und Art her einzigartig ist.