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005 | Mainbernheimer Schulgeschichte

Geschichtszeichen
Unscheinbare und verborgene Geschichten erleben …
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Aus der vorreformatorischen Zeit liegen über das Schulwesen in Mainbernheim keinerlei Nachrichten vor. Um 1530 wird der erste Lehrer in Mainbernheim erwähnt.

Die Unterscheidung von lateinischer und deutscher Schule erfolgte um 1630. Etwa um die gleiche Zeit wird die 2. Schulstelle geschaffen, d.h. fortan wurde getrennt nach Geschlechtern unterrichtet. 


Als Schulräume standen in Mainbernheim über die Jahre verschiedene, heute noch erhaltene Gebäude zur Verfügung (siehe Karte oben): 1) Die Knabenschule, späteres Kantoratsgebäude, neben der Kirche. Sie wurde 1748/49 als Eigentum der Kirche erbaut. Ab 1881 wird das Haus nicht mehr als Schule genutzt und bleibt nur noch die Wohnung des Kantors. 2). Das Gebäude am Ende der Schulgasse wurde bis 1825 als Mädchenschule genutzt. Ab 1825 fungierte es als Armenhaus. Ein Brand zerstörte 1842 das Gebäude und ein weiteres in der Schulgasse befindliche Haus. Aus dem abgebrannten Haus der Mädchenschule entstand ein landwirtschaftliches Gebäude. Es wurde im Jahre 1858 für 1201 Gulden an Leonhard Will zu Albershofen verkauft. Die Schulgasse endete bis zu dieser Zeit als Sackgasse an der alten Mädchenschule. Erst nach dem Brand 1842 wurde die Gasse bis zur Kirche weitergeführt. 3) Das Schulhaus an der Stadtmauer wurde 1825 erbaut. 4) Im Jahre 1900 wurde die Frage nach einer 4. Schulstelle aktuell. Am 2.4.1910 erteilte der Stadtrat daher den Auftrag, im Erdgeschoss des Rathauses einen Schulsaal und einen Zeichensaal einzurichten. 1924 wurde wegen Sparmaßnahmen die 4. Schulstelle allerdings wieder aufgehoben, so dass der Schulraum wieder auf das bisherige Schulgebäude beschränkt blieb. Die Schule war einst eng mit der Kirche verbunden. So erklärt sich auch die räumliche Nähe der Schulgebäude zur Kirche. 


Seit 1818 oblag dem Geistlichen als Kgl. Lokalschulinspektor die Schulaufsicht. Der Dienst in der Kirche gehörte zur Dienstpflicht der Lehrer. Dem 1. Lehrer (Kantor) oblag die Leitung des Gesangs. Der 2. Lehrer spielte die Orgel, war gleichzeitig Mesner und begleitete den Geistlichen bei Haustaufen und Krankenkommunionen. An Beerdigungen nahmen beide Lehrer teil, bei Armenleichen war nur ein Lehrer dazu verpflichtet. Der 3. Lehrer hatte laut Rathausprotokoll dem Geistlichen in der Sakristei zu dienen und über die Schulkinder im Chor bei den Gottesdiensten Aufsicht zu führen. Bis 1938 bestand für Knaben und Mädchen eine siebenhährige Schulpflicht in der Volkshauptschule. An die Entlassung schloss sich unmittelbar der pflichtgemäße 3-jährige Besuch der Volksfortbildungsschule bzw. Sonntagsschule an. 


Ab dem Schuljahr 1938/39 wurde das 8. Schuljahr eingeführt und der berufsbezogene Unterricht in der Berufsschule trat an die Stelle der Volksfortbildungsschule. In den Kriegsjahren 1939-1945, speziell 1942, fanden viele Familien aus der Westpfalz und dem Saargebiet in Mainbernheim Aufnahme. Im September trafen über 200 Mütter mit ihren Kindern aus den luftgefährdeten Gebieten hier ein, so dass 60-70 Gastschüler die Schülerzahl erhablich vergrößerte. 1945 begann der Unterricht mit drei Ersatzlehrkräften. Bald darauf wurde die 4. Stelle wieder besetzt und kurz danach die 5. Stelle geschaffen, wobei der Sitzungssaal und ein großer Raum im Erdgeschoss des Rathauses wieder als Behelf dienen musste. Seit 1947 wurde das Thema Beschaffung von Schulraum diskutiert. Die steigenden Schülerzahlen, der Zustrom heimatvertriebener Kinder und überfüllte Schul- und Noträume zwangen zum Handeln. Der alte »Schulmief«, ein Gemisch aus Kohlengas, Körper- und Kleiderausdünstung, Fußbodenöl und Abortgeruch, sowie Schulstuben mit starrem Banksystem sollen der Vergangenheit angehören. Neue Lehrsäle mit mehr Licht, Luft und Sonne, Wandschmuck, Zimmerpflanzen und geschickte Raumkonzeption sollten die Klassenarbeit fördern. 


Am 9.10.1951 wurde in der Bürgerversammlung mit großer Mehrheit der Stadtrat mit der Durchführung eines Neubaues beauftragt. Mit dem Schuljahresbeginn 1953 konnten die Jahrgänge 4-8 in das neue Gebäude (5) umziehen, während 2 Klassen im ehemaligen Schulhaus an der Kirche verblieben (3). 1969 erfolgten die Verhandlungen über die Gründung einer Verbandsschule mit Fröhstockheim und Rödelsee. Für die 1979 geplante Schulerweiterung in Verbindung mit dem Bau der Mehrzweckhalle (6) wurde 1980 die Baugenehmigung erteilt. 1990 befasste sich der Stadtrat erneut mit der Erweiterung des Volksschulgebäudes (7); das Richtfest konnte 1994 gefeiert werden. Mit dem Beschluss des Stadtrates im Jahr 1997, ein Schulsportgelände (8) unmittelbar neben der Schule zu errichten, wurden ideale Voraussetzungen geschaffen, um längere Wegstrecken, u.a. über die Bundesstraße, zu vermeiden.

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