Der Mainbernheimer Eichelsee misst an seiner breitesten Stelle ca. 75 m von Ufer zu Ufer. Das Gewässer diente den Mainbernheimer Bürgern zu verschiedenen Epochen in unterschiedlichster Weise.
Jagdvergnügen: Die Damen und Herren der gehobenen Schichten gingen in früheren Tagen des öfteren auf die Falkenbeiz. Sie ritten mit abgerichteten Falken auf der Hand zum Eichelsee, jagten dort mit ihren Hunden Reiher, wilde Enten und andere Wasservögel auf und ließen dann die Falken auf sie los. Dieses Vergnügen wirkte sich jedoch schädlich auf den Fischertrag aus, denn es mussten immer wieder Reiher für die Beiz angeschafft werden, und die Zahl der Fische nahm dadurch immer weiter ab.
Pferdebad: Auch die Bauern nutzten den Eichelsee und ritten mit ihren Pferden zur Abkühlung an heißen Tagen in das kühle Naß. Die mit einem Pfahl markierte, tiefste Stelle des Sees diente dabei als sogenannte Schwemme.
Badespaß: Auch für die Freizeit wurde etwas getan. Die Badeanstalt am Eichelsee wurde 1921 eröffnet. Ein Badehaus zum Umkleiden war errichtet worden, vom Sprungbrett konnte man in das gesunde, eisenhaltige Wasser tauchen. Bis in die 80er Jahre hatte man am Eichelsee seinen Badespaß.
Naturschutzgebiet: Leider wurden das Badehaus und die anderen Einrichtungen mutwillig zerstört, sodass die Stadt die Lust verlor, weiterhin zu investieren. Schließlich erklärte der Landkreis Kitzingen den Eichelsee zum Naturschutzgebiet. Am Eichelsee wurde vor allem eine Besucherlenkung durch Sperrung des unmittelbar am Ufer verlaufenden Weges erreicht. Zur Verringerung des Nährstoffeintrages aus den umlaufenden Drainagen wurde angrenzend an den Schilfzonenbereich eine sogenannte „Nährstofffalle“ geschaffen. Hier können sich vor allem die nährstoffreichen Drainagegewässer aus den umgebenden Äckern zunächst sammeln und absetzen, bevor sie in den Bereich der schützenswerten Feucht- und Wasserzone des Eichelsee gelangen können.
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